Der Herbst und Winter können für Senioren eine besondere Herausforderung darstellen. Die kalten Temperaturen, die Dunkelheit und das ungemütliche Wetter können die Gesundheit und das Wohlbefinden beeinträchtigen. Doch mit der richtigen Vorbereitung und einigen einfachen Maßnahmen können ältere Menschen sicher und gesund durch die kalten Jahreszeiten kommen. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Ihr Immunsystem stärken, sich vor den Widrigkeiten des Wetters schützen und die dunklen Tage mit Freude und Wohlbefinden erleben können.
Tipp 1: Richtig kleiden & Erkältungen vermeiden
In den kalten Jahreszeiten ist die Wahl der richtigen Kleidung von entscheidender Bedeutung, um die Körpertemperatur auch bei extrem niedrigen Temperaturen aufrechterhalten, Erfrierungen verhindern und das Immunsystem stärken zu können. Die bewährte Methode dafür ist das Zwiebelprinzip, das es Ihnen ermöglicht, sich flexibel an wechselnde Bedingungen anzupassen. Hier ist, wie die Schichten aussehen sollten:
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Schicht – Basisschicht: Die erste Schicht, die direkt auf der Haut getragen wird, besteht aus Unterwäsche. In diesem Fall ist Funktionsunterwäsche die beste Wahl, da sie Feuchtigkeit von der Haut ableitet und somit Überhitzung und Schwitzen verhindert. Zudem bietet sie Wärmeisolierung.
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Schicht – Isolationsschicht: Die nächste Schicht hat die Aufgabe, die Körperwärme zu bewahren. Sweatshirts sind eine Option, aber Fleecepullover oder -jacken sind noch effektiver. Fleece zeichnet sich durch seine hervorragende Wärmeleistung, Leichtigkeit und schnelle Trocknung aus. Besonders empfehlenswert sind Fleecejacken mit kuscheligem Teddyfutter, die besonders bei eisigen Temperaturen eine ideale Wahl darstellen.
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Schicht – Wetterschutz: Die äußerste Schicht des Schichtsystems fungiert als Schutz vor widriger Witterung. Eine atmungsaktive Winterjacke ist hier die richtige Wahl, da sie Wind, Schnee und Regen zuverlässig abhält und überschüssige Wärme ableitet.
Vergessen Sie nicht, Handschuhe, Schal und Mütze zu tragen. Es ist auch ratsam, helle Kleidung und/oder reflektierende Elemente zu wählen, um in der Dunkelheit besser sichtbar zu sein. Dies ist besonders wichtig in den Wintermonaten, um Ihre Sicherheit zu gewährleisten.
Tipp 2: Stärken Sie Ihr Immunsystem
Der Schlüssel zu einer guten Gesundheit im Herbst und Winter ist ein starkes Immunsystem. Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung, die reich an Obst und Gemüse ist, und denken Sie an ausreichend Flüssigkeitszufuhr. Vitamin C und Vitamin D sind besonders wichtig, um Ihr Immunsystem zu unterstützen.
Nutzen Sie jede Gelegenheit, um Sonnenlicht zu genießen, denn die Sonne ermöglicht es unserer Haut, Vitamin D zu produzieren. Dieses Vitamin spielt eine entscheidende Rolle bei der Festigung von Zähnen, Knochen und dem Ausbau unserer Abwehrkräfte. Ein Defizit an Vitamin D kann das Immunsystem schwächen und die Anfälligkeit für Krankheiten erhöhen. Daher sollten Sie nach Möglichkeit so viel Sonnenlicht wie nur irgendwie möglich tanken.
Wenn Sie aufgrund eines tristen Winters nicht ausreichend Sonnenlicht erhalten können, um Vitamin D zu produzieren, ist die Aufnahme von vitaminreichen Lebensmitteln eine kluge Alternative. Dazu gehören Nahrungsmittel wie Milch, Getreide und Fisch, die reich an Vitamin D sind. Alternativ können Sie auch zu Vitamin D Präparaten greifen, in Form von Kapseln oder Tropfen, um Ihren Bedarf zu decken.
Tipp 3: Bleiben Sie in Bewegung
Auch wenn es draußen kalt ist, ist regelmäßige Bewegung unerlässlich. Gehen Sie Spazieren oder machen Sie leichte Übungen zu Hause, um Ihre Muskeln zu stärken. Dies fördert die Durchblutung und hält Sie fit.
Um Stürze zu vermeiden, empfehlen wir regelmäßiges Training von Arm- und Beinmuskulatur. Die Verwendung von Hilfsmitteln, wie zum Beispiel elastischen Bändern, kann zu einer Steigerung der Muskelkraft führen. Ihr Gleichgewicht können Sie durch einfache Übungen verbessern, beispielsweise durch das Stehen auf den Zehenspitzen und das Halten dieser Position für einige Sekunden oder das einbeinige Stehen.
Tipp 4: Tragen Sie festes Schuhwerk
Die herbstlichen und laubbedeckten Wege können zu einer echten Herausforderung werden. Daher ist es ratsam, in dieser Jahreszeit festes Schuhwerk zu tragen, das über eine rutschfeste Sohle und ein effektives Profil verfügt. Für zusätzlichen Halt und Sicherheit können Sie auch Schuhspikes oder Gleitschutzüberzüge verwenden. Diese werden einfach über Ihre normalen Schuhe gezogen und sorgen für einen besseren Grip, wenn Sie auf rutschigen Untergründen unterwegs sind und senken das Sturzrisiko erheblich.
Tipp 5: Halten Sie soziale Kontakte
Die herbstlichen und winterlichen Monate können mitunter von Einsamkeit geprägt sein, was eine zusätzliche Belastung darstellen kann. Daher ist es äußerst wichtig, während dieser Zeit in Verbindung mit Familie und Freunden zu bleiben, selbst wenn das Wetter draußen ungemütlich ist. Telefonate, Videokonferenzen und persönliche Besuche können die Stimmung erheblich aufhellen und Ihnen das Gefühl von Wärme und Verbundenheit vermitteln.
Tipp 6: Mentale Gesundheit nicht vernachlässigen
Die herbstlichen und winterlichen Monate sind bekannt für ihre kürzeren Tage und die längeren Nächte, was sich oft auf unsere Stimmung auswirken kann. Es ist ganz normal, dass Sie sich in dieser Zeit gelegentlich niedergeschlagen oder depressiv fühlen. Wenn solche Gefühle überhandnehmen oder anhalten, ist es jedoch von entscheidender Bedeutung, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Therapeuten und Psychiater sind darauf spezialisiert, Menschen dabei zu unterstützen, mit saisonbedingten Stimmungsschwankungen und anderen mentalen Herausforderungen umzugehen. Sie bieten bewährte Therapiemethoden, die Ihnen helfen können, Ihre mentale Gesundheit wiederherzustellen und sich besser zu fühlen. Zögern Sie nicht, sich an sie zu wenden, wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihre Stimmung oder Ihr Wohlbefinden beeinträchtigt sind. Es ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem gesünderen und glücklicheren Herbst und Winter.
Tipp 7: Beleuchtung im Haus & Garten
Eine angemessene Beleuchtung in Haus und Garten ist entscheidend, da die Tage kürzer werden. Installieren Sie Außenleuchten, um Stolperfallen im Garten zu vermeiden, und optimieren Sie die Innenbeleuchtung, um eine freundliche und sichere Atmosphäre zu schaffen.
Tipp 8: Notvorrat
Ein weiterer entscheidender Aspekt, den Senioren im Herbst und Winter beachten sollten, ist die Anlage eines Notvorrats. Dieser Vorrat an Lebensmitteln und wichtigen Medikamenten kann lebensrettend sein, insbesondere wenn Sie aufgrund extrem schlechter Wetterbedingungen oder anderer unvorhergesehener Umstände nicht in der Lage sind, einkaufen zu gehen.
Bei der Zusammenstellung Ihres Notvorrats sollten Sie an nicht verderbliche Lebensmittel denken, die lange haltbar sind, wie Konserven, Trockenfrüchte, Nüsse und haltbare Lebensmittel. Denken Sie auch an Medikamente, die Sie regelmäßig einnehmen, und stellen Sie sicher, dass Sie über ausreichende Mengen verfügen.
Es ist ratsam, Ihren Notvorrat regelmäßig zu überprüfen und aufzufüllen, um sicherzustellen, dass er aktuell und einsatzbereit ist. Auf diese Weise können Sie im Notfall Ruhe bewahren und sich darauf verlassen, dass Sie ausreichend versorgt sind, selbst wenn die äußeren Bedingungen widrig sind. Dieser einfache Schritt kann dazu beitragen, Ihre Sicherheit und Ihr Wohlbefinden in den Herbst- und Wintermonaten zu gewährleisten.
Tipp 9: Rollatoren und Gehstöcke winterfest machen
Viele Sanitätshäuser bieten einen kostenfreien Sicherheitscheck für Rollatoren an, da gut funktionierende Bremsen von entscheidender Bedeutung sind. Darüber hinaus ist es ratsam, die Räder vor dem Einzug der kalten Jahreszeit zu überprüfen. Je nach Modell ist es sogar möglich, Winterreifen zu montieren, um die Sicherheit auf schneebedeckten und glatten Wegen zu erhöhen.
Darüber hinaus sollten Sie in Erwägung ziehen, Reflektoren an Ihrem Rollator anzubringen, um Ihre Sichtbarkeit bei Dunkelheit zu erhöhen. Zusätzlich können Sie eine Fahrradlampe am Rollator befestigen, um mögliche Gefahrenquellen und Stolperfallen im Dunkeln frühzeitig zu erkennen.
Die gleichen Überlegungen, die für Rollatoren gelten, sind auch für Gehstöcke wichtig. Um sicher auf vereisten und verschneiten Wegen unterwegs zu sein, können Sie Ihren Gehstock beispielsweise mit Eisspikes ausstatten. Alternativ dazu könnte im Winter auch der Wechsel zu einem Rollator in Betracht gezogen werden, da diese noch mehr Stabilität bietet.
Tipp 10: Mobiles Notrufsystem mit Sturzerkennung
Wenn Sie sich in den Wintermonaten alleine im Freien bewegen, ist es ratsam, jemandem über Ihre Pläne Bescheid zu geben, damit im Notfall jemand weiß, wo Sie sich aufhalten könnten. Eine alternative und besonders hilfreiche Option ist die Verwendung eines mobilen Notrufsystems mit Sturzerkennung. Dabei handelt es sich um handliche Geräte oder Armbänder, die per Knopfdruck einen Notruf absetzen können. Diese Geräte sind mit GPS-Funktionalität ausgestattet, sodass Ihr genauer Standort unverzüglich an einen Angehörigen oder die Notrufzentrale übertragen werden kann.
Durch die Nutzung eines mobilen Notrufsystems oder einer solchen Smartwatch können Sie sich sicherer fühlen, wenn Sie alleine unterwegs sind. Diese Technologie bietet nicht nur Schutz in Notsituationen, sondern auch die Gewissheit, dass im Falle eines Unfalls oder einer plötzlichen Verschlechterung Ihrer Gesundheit schnell Hilfe herbeigerufen werden kann.